Allergologie

Allergiekarenz, Diagnostik, Therapie

Eine Allergie ist eine spezifische Veränderung der Immunitätslage im Sinne einer krankmachenden Überempfindlichkeit. Unsere HNO-Praxisgemeinschaft mit allergologischem Schwerpunkt bietet Ihnen das gesamte Diagnostik- und Therapiespektrum der inhalativen allergischen Erkrankungen.

In den westlichen Industriestaaten leidet nach neuesten Erhebungen nahezu jeder Dritte an einer allergischen Erkrankung. Typische Merkmale einer Allergie der oberen und unteren Luftwege sind Beschwerden wie Niesattacken, Fließschnupfen oder auch nur verstopfte Nase, Juckreiz, Tränen der Augenbindehäute sowie evtl. Atembeschwerden (Asthma).

Liegen diese Symptome vor, sollten Sie vorzugsweise einen Allergologen, einen auf Allergiebehandlung spezialisierten und qualifizierten Facharzt aufsuchen. Unsere HNO-Praxisgemeinschaft verfügt sowohl über die allergologische Facharzt-Zusatzqualifikation, also eine qualifizierte mehrjährige Weiterbildung in Allergologie als auch darüberhinaus eine mehrjährige Weiterbildung in Umweltmedizin.

Damit können wir Sie gezielt und speziell bei Erkrankungen aus dem allergologischen oder umwelttoxischen Formenkreis beraten und therapieren.

Beratung zur Allergievermeidung (Allergiekarenz)

Ein Gramm Schlafzimmerstaub enthält ca. 1000 Hausstaub-Milben

Grundsätzlich sollte an oberster Stelle einer Allergietherapie stets die Vermeidung des Allergenkontakts, die Allergiekarenz stehen. So kann z.B. bereits bei Hausstaubmilbenallergikern der Einsatz von Spezialüberzügen für Matratze und Bettbezüge (sog. Encasings) zu einer deutlichen Reduktion der Allergiebeschwerden führen.

Im Folgenden haben wir wertvolle praktische Tipps für Heuschnupfen-Geplagte zusammengestellt:

  • Bei trockenem windigem Wetter sind längere Aufenthalte im Freien, erst recht mit körperlicher Belastung zu meiden. Denn Fahrradfahren, Joggen oder Autofahren mit offenem Fenster oder Verdeck verstärken deutlich die Allergiebeschwerden. Besser ist es dann, sportliche Aktivitäten ins Fitnessstudio oder Hallenbad zu verlegen.
  • Regen führt anfänglich zu einem Anstieg der Pollenkonzentration in der 1. Stunde, da die in den oberen Luftschichten schwebenden Pollen in tiefere Regionen heruntergedrückt werden. Nach anhaltendem Regen werden die Pollen nach einigen Stunden jedoch aus der Luft gewaschen und man kann als Allergiker nach dem Regen sich problemloser im Freien aufhalten.
  • Da die Pollenkonzentration zwischen 3 und 6 Uhr am höchsten ist, sollte nachts nicht mit offenem Fenster geschlafen werden. Dagegen ist es gerade im ländlichen Bereich sinnvoll vor dem Zubettgehen ausgiebig zu lüften, da abends bis Mitternacht die Pollenkonzentration am niedrigsten ist. In den Innenstädten sollte man zwischen 6 und 8 Uhr lüften.
  • Ein guter Tipp ist es auch, die getragene Kleidung abends im Badezimmer abzulegen und täglich vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen und zu duschen,so möglichst wenig Pollen ins Bett und Schlafzimmer einzuschleppen.
  • Insbesondere während des Pollenfluges der Bäume, also in Hessen zwischen Anfang März bis Mitte Mai ist Vorsicht beim Verzehr von Nüssen und Steinobst wegen Kreuzallergien der botanisch verwandten Nahrungsmittel zu achten.
  • Wer es sich zeitlich und finanziell leisten kann flieht während der schlimmsten Pollenzeit ans Meer, ins Hochgebirge oder in die Wüste.

Allergiediagnostik

Gebäude der Allergiediagnostik

Allergische Hautreaktion bei einem Pricktest

Um die Systematik der allergologischen Diagnostik zu veranschaulichen, haben wir diese als „Gebäude der Allergiediagnostik“ dargestellt.

Fundament bildet die ausführliche Erfragung Ihrer Allergiebeschwerden und Symptome (Anamnese). Darauf baut der endoskopische und sonographische HNO-Untersuchungsbefund der Schleimhäute der oberen Luftwege auf. Auf diesem Fundament fußen zwei Säulen, die das Gebäude der Allergiediagnostik tragen:

Die eine Säule sind die verschiedenen Hauttestverfahren: Diese können je nach Empfindlichkeit in Form von Reibetests, Scratchtests, Pricktests oder Intracutantests durchgeführt werden.

Die andere Säule stellen verschiedene In-Vitro-Laboruntersuchungen dar, in denen die spezifischen Antikörper im Blut analysiert werden. (Gesamt-IgE, spezifisches IgE).

Unsere Praxis verfügt über ein eigenes umfassendes Allergie-Speziallabor mit entsprechender Analysequalifikation (alle Krankenkassen).

Schließlich werden bei speziellen Fragestellungen sog. Nasale Provokationstests auf der Schleimhaut durchgeführt. Da diese die höchste diagnostische Wertigkeit besitzen, sind sie im „Allergiegebäude“ ganz oben als „Dach“ dargestellt. Bei diesem Test wird der tatsächliche Allergieweg direkt imitiert, indem das hochverdünnte biologische Allergen (z. B. hochverdünnter Gräser-Pollenextrakt) in die Nase eingesprüht wird. So wird eine milde Allergiereaktion „provoziert“, die dann über eine Nasenmaske strömungstechnisch gemessen werden kann.

Mit diesem diagnostischem Instrumentarium ist auch in differentialdiagnostisch schwierigen Fällen eine frühzeitige exakte Diagnostik einer potentiellen Allergieerkrankung möglich. Dies ist Voraussetzung, dass eine auf den Patienten genau abgestimmte Allergietherapie eingeleitet werden kann.

Therapiemöglichkeiten einer allergischen Erkrankung

Die Bagatellisierung der Allergieerkrankungen durch gesundheitspolitische Vorgaben hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die verbreitete unzureichende Therapie von Allergikern in Deutschland sogar noch zugenommen hat. Die Abstellung auf rein symptomatische Behandlung (vielfach Selbstbehandlung) hilft häufig nicht ausreichend und ist zudem teilweise nebenwirkungsbehaftet. Dies kann die fortschreitende Ausbreitung der Allergieerkrankung nicht aufhalten.

Häufiger Fehler von Pollenallergikern ist es, am Anfang der Pollensaison die Beschwerden nur unzureichend oder gar nicht zu behandeln. Hierdurch wandern am Anfang der Pollensaison bereits zahlreiche Allergiezellen aus dem Blut in die Schleimhäute. Durch diesen im allergologischen Fachjargon „Nasal Priming“ genannten Effekt wird die Schleimhaut zunehmend empfindlicher und der Patient leidet die gesamte Pollensaison wesentlich häufiger und stärker. Denn immer geringere Pollenmengen können eine allergische Reaktion auslösen.

Aufgrund der häufig unzureichenden antiallergischen Behandlung kommt es langfristig bei ca. einem Drittel der Pollenallergiker zum sog. Etagenabstieg. Allergiebeschwerden verlagern sich von den Augen und der Nase in Rachen und Bronchien. In den oberen Luftwegen treten zudem Ventilationsstörungen und sogar häufig Gewebswucherungen in der Nasenschleimhaut auf bis hin zu Nasen- und Nebenhöhlen-Polypen und chronischen Nebenhöhlenproblemen.

Dieser Entwicklung kann man dagegen frühzeitig durch eine sog. Spezifische Immuntherapie (SIT), einer immunbiologischen Behandlung erfolgreich entgegenwirken. Die WHO hat bestätigt, dass die SIT die einzige kausale Therapiemöglichkeit einer allergischen Erkrankung darstellt. Somit bietet die spezifische Immuntherapie als derzeit einzige Behandlungsform die Chance auf Heilung einer Allergie.

Über die verschiedenen auf den Einzelfall abgestimmten allergologischen Therapieoptionen werden wir Sie gern umfassend beraten.